Schulgeschichte

Wer war Eberhard Gothein?

Eine der größten kaufmännischen beruflichen Schulen Mannheims trägt ihren Namen nach Eberhard Gothein (1853 - 1923), einem Kulturhistoriker und Wirtschaftswissenschaftler mit Lehrtätigkeit in Karlsruhe, Bonn und Heidelberg.

Eberhard Gothein war Mitbegründer der Handels- und Wirtschaftshochschulen in Köln und Mannheim, letztere Vorläuferin der heutigen Universität. Die Ausbildung junger Kaufleute lag ihm besonders am Herzen. Er erkannte früh, dass eine fundierte Ausbildung der Jugend in enger Zusammenarbeit mit der Wirtschaft erfolgen muss. Er lehrte Toleranz und versuchte, diese Werte im Rahmen seiner umfangreichen Lehr- und Publikationstätigkeit und als Mitglied der Badischen Nationalversammlung und des Badischen Landtages nachfolgenden Generationen weiterzugeben. Dieser Bildungs- und Geisteskultur ihres liberalen Namengebers sieht sich das Kollegium der Schule verpflichtet.

 

Der Weg von der Höheren Handelsschule zur Kaufmännischen Berufsschule

Ältere Bewohner der Quadratestadt und ehemalige Schülerinnen und Schüler bezeichnen sie oft nach ihrer Lage (im Quadrat U 2 der Mannheimer Innenstadt) als U-Schule. Manche kennen den heutigen Namen gar nicht. In ihren Anfängen war es eine reine Mädchenschule. Generationen junger Frauen besuchten die Höhere Handelsschule, wie sie früher hieß. Erst Anfang der 70er Jahre wurden bedingt durch Strukturwandel und neue Ausbildungsgänge auch männliche Schüler aufgenommen.

Heute ist das Verhältnis zwischen jungen Frauen und Männern in vielen Klassen nahezu ausgewogen. Aber auch in anderer Hinsicht hat sich die Zusammensetzung der Schülerschaft gewandelt. Dies liegt an neu hinzugekommenen bzw. an der Veränderung vorhandener Schularten und an gesellschaftlichen Prozessen. Mit einem relativ hohen Anteil Jugendlicher mit Migrationshintergrund leistet die Schule als Teil unserer Gesellschaft einen wichtigen Beitrag zur Integration ausländischer Mitbürger der zweiten und dritten Generation.

Nach Jahren mit mehreren Außenstellen, wurden zwischen Juni 1994 und August 1996 durch Aufstockung des Gebäudes 16 zusätzliche Unterrichtsräume gewonnen. Der Abschluss zahlreicher Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten am restlichen Gebäude war schließlich die Grundlage für die zukünftige umfangreiche Bildungsarbeit der Schule.

Wie sich der Strukturwandel und die Erweiterung der Bildungsinhalte auswirken, zeigt sich u. a. in der Ausstattung der Schule mit ca. 220 Computer/Laptop-Arbeitsplätzen und modernen Fachräumen für naturwissenschaftlichen und medizinisch-technischen Unterricht. Computernetze, Ausstattung aller Klassenräume mit Beamern, Visualizern und PCs, Anschluss der Schülergeräte an das Internet, die Modernisierung der Schulverwaltung sind nur wenige Beispiele für die Notwendigkeit einer Schule, sich nicht nur pädagogisch, sondern auch technisch den schnellen Veränderungen in der Wirtschaft anzupassen und so die Auszubildenden auf ihre berufliche Zukunft bestens vorzubereiten.